IN MEMORIAM – Ing. Franz Xaver REIMSPIEß
Mit 15 Jahren ins Arbeitsleben
Geboren wurde Franz Reimspieß am 28. November 1900 in Wr. Neustadt. Nach seinem Pflichtschulbesuch mit gerade einmal 15 Jahren bemühte er sich um eine Anstellung als Gehilfe bei der Österreichischen Daimler Motoren Aktien Gesellschaft, denn sein Vater war in den Krieg gezogen und die Familie musste erhalten werden. Franz kritzelte in seiner Freizeit gerne mit dem Bleistift herum und eines Tages wurden seine Werke von den Kollegen und Vorgesetzten entdeckt. Die Herren Ingenieure erkannten seine Passion und ermöglichten ihm einen Karrieresprung zum technischen Zeichner im Konstruktionsbüro.
Kriegseinsatz
Im Jänner 1918 wurde auch er zum Militär einberufen –
das „letzte Aufgebot“ der Monarchie zu Kriegsende unterbrach seinen beruflichen Werdegang – jedoch ließ ihn eine Kriegsverwundung schon bald wieder nach Wiener Neustadt zurückkehren. Sein
Arbeitsplatz war noch frei, so konnte es mit dem Planzeichnen weitergehen.
Weiterhin bei Austro Daimler, aber mit Unterbrechungen
Auf Grund der Friedensverträge nach dem 1. Weltkrieg, die eine Flugzeugproduktion in Österreich untersagten, wurde nach neuen Geschäftsfeldern für
die frei gewordenen Produktions-kapazitäten gesucht. Eine mögliche Alternative war der Schiffsbau. Direktor Porsche schickte Franz Reimspieß 1920 nach Vorarlberg, um in der Bodenseewerft in Hard
ein Jahr lang den Schiffsbau zu studieren. Das Ergebnis war bescheiden, denn nach heutigem Wissensstand wurde nur ein einziges Schiff – der „Argonaut“ – in der ÖFFAG gebaut.
Weiterhin bei Austro Daimler, aber mit Unterbrechungen Auf Grund der Friedensverträge nach dem 1. Weltkrieg, die eine Flugzeugproduktion in Österreich untersagten, wurde nach neuen Geschäftsfeldern für die frei gewordenen Produktions-kapazitäten gesucht. Eine mögliche Alternative war der Schiffsbau. Direktor Porsche schickte Franz Reimspieß 1920 nach Vorarlberg, um in der Bodenseewerft in Hard ein Jahr lang den Schiffsbau zu studieren. Das Ergebnis war bescheiden, denn nach heutigem Wissensstand wurde nur ein einziges Schiff – der „Argonaut“ – in der ÖFFAG gebaut. 1923 kam es zu einer gewaltigen Kündigungswelle im Werk, ausgelöst durch tiefrote Zahlen aus dem Geschäftsjahr 1922 und den Streitigkeiten zwischen Dir. Porsche und dem Aufsichtsrat, die mit dem Abgang von Porsche endeten. Der Beschäftigtenstand wurde um 1000 Mitarbeiter reduziert, Reimspieß war auch dabei. Er nützte diese Unterbrechung um sein Ingenieurstudium zu absolvierten und bereits 1925 konnte er wieder zu Austro Daimler zurückkehren. Sein neuer Chef – Ing. Karl Rabe – setzte ihn fortan als Konstrukteur für Personenwagen ein.
ADGZ - Geheime Staatsangelegenheit! Ende der Zwanzigerjahre hat man Ing. Reimspieß dazu auserkoren, einen Panzerwagen zu entwickeln. Der Österr. Staat durfte laut Friedensvertrag von St. Germain keine schweren Kriegsgeräte besitzen. In streng geheimer Mission wurde der ADGZ - ein 8-Radwagen mit MG Bewaffnung – geschaffen. Seine Raffinesse bestand in der symmetrischen Bauweise mit 2 Führerständen, die den Einsatz in beide Fahrtrichtungen ohne zu reversieren ermöglichte. Das Projekt war so geheim, dass nicht einmal seine Kollegen in der Firma genaueres wussten. Eines schönen Tages wurde eine merkwürdige, längliche Kiste angeliefert, adressiert an Herrn Ing. Reimspieß. Nach der Öffnung im Lager wurde sogleich „Alarm“ geschlagen, denn Maschinengewehre wurden im damals instabilen Österreich der Zwischenkriegszeit als Putschversuch ausgelegt. Ing. Reimspieß wurde verhört, es dauerte eine ganze Weile bis sich die außergewöhnliche Lieferung erklären ließ.